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Staatspräsident von Rumänien Klaus Iohannis erhält Franz-Werfel-Menschenrechtspreis 2023 – Verleihung am 4. Juni in der Frankfurter Paulskirche

Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN vergibt Auszeichnung für vielseitiges Engagement für Menschen- und Minderheitenrechte in Rumänien und Europa – Jean-Claude Juncker, ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission, hält die Laudatio

 

Die Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN vergibt in diesem Jahr zum elften Mal den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis. Ausgezeichnet wird der Staatspräsident von Rumänien Klaus Iohannis, der sich in vielfältiger Art und Weise und mit unermüdlichem Engagement für Menschen- und Minderheitenrechte in Rumänien und Europa einsetzt. Die diesjährige Preisverleihung findet am Sonntag, den 4. Juni 2023 um 12:00 Uhr, in der Paulskirche Frankfurt am Main unter der Schirmherrschaft von Hessens Ministerpräsident Boris Rhein statt. Die Festansprache hält der Vorsitzende der Stiftung, Dr. Christean Wagner. Die Laudatio auf den Preisträger wird der ehemalige Präsident der Europäischen Kommission, Jean-Claude Juncker, halten. 

Die elfköpfige Jury des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises unter Vorsitz von Staatsminister a.D. Christean Wagner, würdigt mit der Auszeichnung das langjährige Wirken des Staatspräsidenten von Rumänien, der sich in unterschiedlichen Funktionen für die Menschenrechte und dabei besonders für die Rechte der Minderheiten in seinem Land und europaweit eingesetzt hat. Dass Rumänien sich stets im politischen Westen Europas verortet und den Weg der europäischen Integration fördert ist eines seiner größten Anliegen und Verdienste. Iohannis ist in Hermannstadt (Sibiu) geboren und gehört selbst der deutschen Minderheit der Siebenbürger Sachsen in Rumänien an. Er war langjähriger Bürgermeister seiner Heimatstadt und ist seit Dezember 2014 Staatspräsident seines Landes. 

Die Jury des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises bilden Personen aus Wissenschaft, dem Vorsitzenden der Stiftung, Dr. Christean Wagner, u.a. der Hessische Minister des Innern und für Sport, Peter Beuth (CDU), der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments, Prof. Dr. Klaus Hänsch (SPD), und der ehemalige Europaabgeordnete Milan Horáček (Bündnis 90/Die Grünen) an. Zu den Preisträgern zählten bislang u.a. Bundespräsident a.D., Dr. Joachim Gauck, die Bürgerrechtlerin, Schriftstellerin und Dokumentarfilmerin Freya Klier, die Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und der Bischof der Diözese Banja Luka, Bischof Dr. Franjo Komarica. 


Zum Franz-Werfel-Menschenrechtspreis und Franz Werfel, Namensgeber des Preises: 
Der Preis ist nach dem österreichisch-jüdischen Schriftsteller, Dichter und Dramatiker Franz Werfel (1890 - 1945) benannt. In seinen Werken befasste er sich intensiv mit dem aufkommenden Antisemitismus im Europa der 1920er und 1930er Jahre und dem Thema soziale Gerechtigkeit. Sein bekanntestes Werk ist der Roman "Die 40 Tage des Musa Dagh", der die Geschichte der Vertreibungen der Armenier aus der Türkei und des Völkermords an den Armeniern erzählt. Werfel ist auch in seinem persönlichen Leben ein sprechendes Beispiel für das Schicksal der Vertreibung. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten aus der Preußische Akademie der Künste ausgeschlossen. 1938 musste er nach Frankreich flüchten, wo er nur knapp den vordringenden deutschen Truppen entkam. 1940 ging er von Portugal in die USA, wo er bis zu seinem Tod 1945 in Beverley Hills lebte. 
Der Franz-Werfel-Menschenrechtspreis wird von der Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN an Einzelpersonen, Initiativen oder Gruppen verliehen, die durch ihr Handeln das Verantwortungsbewusstsein gegenüber Menschenrechtsverletzungen durch Völkermord, Vertreibung oder die bewusste Zerstörung nationaler, ethnischer oder religiöser Gruppen schärfen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre in der Frankfurter Paulskirche verliehen. Erstmals wurde er am 29.6.2003 vergeben. 
Mehr über den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis erfahren Sie unter www.franz-werfel-menschenrechtspreis.de.  


Zur Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN: 
Die Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN wurde am 6. September 2000 vom Bund der Vertriebenen (BdV) gegründet. Ziel der Stiftung ist es, Völkervertreibungen und Genozid weltweit entgegenzuwirken, sie zu verhindern und dadurch der Völkerverständigung, der Versöhnung und der friedlichen Nachbarschaft der Völker zu dienen das Bewusstsein für diese historischen Ereignisse zu schärfen. Die Stiftung bietet Ausstellungen, Veranstaltungen und Zeitzeugendokumentationen für Bildung und Informationen an, um die Geschichte und das Leid der Vertriebenen zu vermitteln und die Bedeutung von Toleranz, Versöhnung und dem Schutz von Minderheiten zu betonen.