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Polnisches Trauerspiel

Zur Hetzjagd auf Leihgeber von Exponaten für die Ausstellung "Erzwungene Wege" in Berlin erklärt die Stiftungsvorsitzende des ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN Erika Steinbach MdB:

Etwas in Wissenschaft und Kultur Singuläres ereignet sich derzeit in Polen. Es gibt eine Hetzjagd auf die Personen und Institutionen, die der Ausstellung "Erzwungene Wege" Exponate zur Verfügung gestellt haben.

Soweit Verantwortliche in Polen in öffentlichen Einrichtungen tätig sind, müssen sie um ihre Stellung fürchten.
Private Organisationen werden stigmatisiert und ausgegrenzt.

Der traurigste Fall ist bisher der Umgang mit dem Kreis der ehemals nach Sibirien deportierten Polen, die heute in Treptow / Trzebiatów leben.

Diese stalinistischen Opfer haben der Ausstellung ihre Fahne zur Verfügung gestellt mit der Schilderung des eigenen Schicksals. Jetzt hat der Vize-Wojewode Marcin Sychowski beschlossen, die Zusammenarbeit mit dem Kreis der Sibirier zu beenden. Die davon betroffenen armen Menschen waren nicht nur stalinistische Opfer sondern sind heute in Polen unsäglichen Diffarmierungen ausgesetzt. Von europäischem Geiste ist nichts zu spüren. Aus diesem Grunde geben wir die geliehene Fahne vorzeitig an die Eigentümer zurück, um ihnen weitere Pressionen zu ersparen.
Die Stiftung geht davon aus, dass weitere Leihgeber so massiv unter Druck gesetzt werden, dass sie Leihgaben vorzeitig zurückfordern.
Wir werden uns allerdings zukünftig exakt an die Leihverträge halten und die Exponate bis zum Ende der Ausstellung zeigen.