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Franz-Werfel-Menschenrechtspreis für David Vondracek

Am Sonntag, den 28. November 2010 um 11.00 Uhr erhält der tschechische Fernsehjournalist David Vondracek in der Frankfurter Paulskirche den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis unserer Stiftung.

Die Jury des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises würdigt damit seinen Dokumentarfilm "Töten auf Tschechisch". Er handelt von der Ermordung deutscher Zivilisten in der Tschechoslowakei kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Darin zeigt er auch Amateuraufnahmen eines Massakers an deutschen Zivilisten, mutmaßlich durch tschechische Milizionäre und Soldaten der Roten Armee begangen. Das tschechische Fernsehen hat diesen Film im Mai zur besten Sendezeit ausgestrahlt und damit eine von Offenheit und Wahrheit geprägte Geschichtsbetrachtung gefördert. Dies dient der Völkerverständigung in jeder Hinsicht.

Die Stiftung freut sich, einen Künstler ehren zu können, der mit seinem Werk ein Zeichen gegen die Verletzung von Menschenrechten durch Völkermord, Vertreibung und die bewusste Zerstörung nationaler, ethnischer, rassischer oder religiöser Gruppen gesetzt hat.

Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Staatsministers und Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien Bernd Neumann. Die Laudatio hält der tschechische Publizist Petr Uhl, der als Dissident zu den ersten Unterzeichnern der Charta 77 gehörte.

Die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth wird die Begrüßungsrede halten. Die Ansprache hält BdV-Präsidentin Erika Steinbach MdB als Stiftungsvorsitzende.
Das Frankfurter Bläserquintett wird die Preisverleihung musikalisch umrahmen.

Der Franz-Werfel-Menschenrechtspreis wird an Einzelpersonen, Initiativen oder Gruppen verliehen, die sich gegen die Verletzung von Menschenrechten durch Völkermord, Vertreibung und die bewusste Zerstörung nationaler, ethnischer, rassischer oder religiöser Gruppen gewandt haben. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Er ist mit 10.000 € dotiert. Die Auszeichnung ist benannt nach dem großen Schriftsteller Franz Werfel (1890 – 1945), der mit seinem Roman "Die 40 Tage des Musa Dagh" die Vertreibung der Armenier aus der Türkei und den Genozid an den Armeniern eindringlich, wirkungsvoll und mit großer künstlerischer Gestaltungskraft dargestellt hat.