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ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN verurteilt aktuelle Vertreibungen

Angesichts der dramatischen Flüchtlingszahlen, die das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag (19. Juni) in Genf veröffentlicht hat, wendet sich die Vorsitzende der Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN, Erika Steinbach MdB, scharf gegen die Entwicklung, nicht erwünschte Bevölkerungsgruppen durch Mordaktionen und verbreiteten Schrecken zur Flucht zu veranlassen. Die Stiftungsvorsitzende erklärt:
Deportationen von Menschen oder deren mit Drohungen einhergehende Vertreibung von ihrem Wohnort sind international zu ahndende Verbrechen und müssen verfolgt werden.

Machthaber, die glauben, sie dürften über den einzelnen oder gar über ganze Völker verfügen, sie verpflanzen, zur Fronarbeit zwingen oder der Tötung überantworten, vergehen sich an den Menschenrechten.

Vertreibungen sind zudem eine „Torheit“ derer, die sich daraus Vorteile erhoffen. Die Folgen von Vertreibungsaktionen sind ein beständiger Quell von Unfrieden, der nur schwer wieder zu beheben ist und immer wieder auf die Verursacher zurückfällt. Dabei ist die Trennung zwischen Flüchtlingen und Vertriebenen nach internationalem Recht den Opfern nicht vermittelbar, vor allem, wenn sie nur wenig mehr als das nackte Leben retten konnten. Flucht ohne Recht auf Rückkehr ist Vertreibung.

Die Opfer von Flucht und Vertreibung leiden Qualen, die Nicht-Vertriebene nur schwer nachvollziehen können. Noch immer sind rund 2,1 Millionen Afghanen an der Rückkehr in ihre Heimat gehindert, die größte Gruppe der Flüchtlinge. Die Berechnungen der UNHCR berücksichtigen zudem die 4,3 Millionen palästinensischen Flüchtlinge nicht, die in Jordanien, im Libanon, in Syrien, dem Westjordanland und dem Gazastreifen leben, weil sie nach internationalem Recht als Vertriebene gelten. Die Bundesrepublik Deutschland hat in den letzten zehn Jahren erhebliche Anstrengungen unternommen, das Elend zu mindern. Allein für Palästina hat der Bund in den letzten zehn Jahren über 296 Mio. US $ aufgebracht, die Europäische Union 2,8 Mrd. US $. Von den 58 Flüchtlingslagern konnte in den letzten zehn Jahren trotzdem keines der Lager geschlossen werden. Eine Tragödie für die dort vegetierenden Menschen.

Die Völkergemeinschaft ist dringend aufgefordert, sich dieser Menschen anzunehmen. Spenden für die Opfer allein reichen nicht aus, wenn sie für die Menschen keine Perspektive schaffen.