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> Unbewältigte Vergangenheit < Aktuelle Verarbeitung von Flucht und Vertreibung in Literatur und Film

Begleitveranstaltung im Rahmen der Ausstellung HeimatWEH

Am Dienstag, den 12. Juni um 18:30 Uhr findet im Kronprinzenpalais, Unter den Linden 3, in Berlin-Mitte die fünfte Begleitveranstaltung zur Ausstellungstrilogie HeimatWEH* in der Reihe Lange Schatten statt.

Krieg, Flucht und Vertreibung begegnen uns in Literatur und Film häufiger als erwartet. Was motiviert Filmemacher, Literaten und Wissenschaftler sich mit diesen historischen Ereignissen zu beschäftigen? Stehen Aufarbeitung und Information oder Unterhaltung im Vordergrund? Wird durch die Thematisierung von deutschem Leid in Film und Literatur die unbewältigte Opferrolle der Deutschen in neuer Form angesprochen?

Diese kontrovers geführten Debatten um geeignete Erinnerungsformen werden selten mit den noch lebenden Mitgliedern der Erlebnisgeneration, sondern an ihnen vorbei geführt.

Jenseits der alten Konflikte um eine angemessene Einordnung von deutscher Schuld und deutschem Leid beginnt eine neue Generation der Kinder und Enkel, sich unbefangen mit der Thematik auseinanderzusetzen. Dies führt zu einem pluralistischeren Bild von Krieg, Flucht und Vertreibung. Die Vergangenheitsbewältigung ist nach wie vor aktuell. Die Darstellung von Flucht und Vertreibung in Literatur und Film erleben wir in vielfältigen Formen.

Kenner der Literatur- und Filmszene und zwei versierte Historikerinnen werden diskutieren und bewerten, wie aktuelle Neuerscheinungen und bekannte Werke sich mit dieser Vergangenheit beschäftigen.

Wir freuen uns auf ein Grußwort von Prof. Dr. Hans Walter Hütter (Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland) und auf die Experten auf dem Podium:
Prof. Dr. Barbara Stambolis, Historikerin (Paderborn) (erkrankt)
Michael Majerski, Filmemacher und -produzent (Berlin)
Alina Laura Tiews, Historikerin (Hamburg)
Die Moderation übernimmt der bekannte Literaturkritiker Prof. Dr. Hellmuth Karasek, der als Kind die Vertreibung aus dem Sudeten¬land erlebte. (abgesagt wg. akuter Erkrankung)

* Die Ausstellung HeimatWEH fasst alle Ausstellungen des Zentrums gegen Vertreibungen der letzten Jahre zusammen. Feierlich eröffnet wurde sie von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am 20. März 2012. Die Stiftung „ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN“ organisiert in Zusammenarbeit mit dem Frauenverband im Bund der Vertriebenen und weiteren Partnern bis Juni 2012 sechs Begleitveranstaltungen dazu. Dabei geht es vor allem um aktuelle und auf die Zukunft gerichtete Fragen der erst am Anfang stehenden Aufarbeitung des Geschehens von Flucht, Vertreibung und Heimatverlust.