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Prof. Arnulf Baring verstorben

Das ZgV verliert einen Unterstützer und Fürsprecher für die Belange der deutschen Heimatvertriebenen

Am 2. März 2019 verstarb der Historiker und Publizist im Alter von 86 Jahren in Berlin. Dazu erklärt der Vorsitzende der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen, Dr. Christean Wagner:

„Mit Prof. Baring verliert das Zentrum gegen Vertreibungen einen streitbaren, mutigen und wortgewandten Unterstützer seiner Anliegen. Die deutschen Heimatvertriebenen verlieren eine Stimme, die in der öffentlichen Diskussion und Positionierung klar und unmissverständlich für die Benennung des Unrechts der Vertreibung und für die Erkenntnis eintrat, dass sich jedes Volk, der eigenen wie der fremden Untaten und Verirrungen bewusst stellen müsse. Ihm war es wichtig, die Vertreibung nicht als partielles Schicksal der deutschen Vertriebenen zu sehen, sondern als kollektiven Verlust von Räumen und Seelenlandschaften, in denen Deutsche Jahrhunderte zu Hause waren: Vertreibung und Heimatverlust als eine Verlusterfahrung nicht nur der Vertriebenen, sondern des ganzen Volkes. Und es war ihm wichtig, diesen seelischen Verlust auch im Gedächtnis des ganzen Landes aufzubewahren. Im Zusammenhang mit der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges und den danach folgenden Untaten an Deutschen kritisierte Baring den Umgang mit den eigenen Opfern und sprach sich dafür aus, auch um die deutschen Opfer unbefangen trauern zu können. Mit dieser Haltung war Baring eine wichtige Stimme an der Seite der Heimatvertriebenen.

Arnulf Martin Baring wurde am 8. Mai 1938 in Dresden geboren. Er legte in Berlin das Abitur ab und studierte Jura und Politikwissenschaften an mehreren deutschen Hochschulen sowie in New York und Paris. 1969 wurde er zum ordentlichen Professor für Politikwissenschaft an der FU Berlin berufen, wo er fast 30 Jahre lehrte und forschte. Seit 1998 war Baring emeritiert. Als Historiker und kritischer Bürger war er der Öffentlichkeit durch seine Präsenz in vielen Medien bekannt. Das ZgV wird  ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.