Dr. Christean Wagner, Vorsitzender der Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN:
Dr. Christean Wagner wurde am 12. März 1943 in Königsberg geboren. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften und seiner Promotion zum Doktor der Rechte war er seit 1972 in verschiedenen politischen Ämtern auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene aktiv. Als Hessischer Kultusminister (1987 bis 1991) sowie als Hessischer Justizminister (1999-2005) prägte er die Schul- und Hochschulpolitik ebenso wie das Rechtswesen maßgeblich und war insgesamt 23 Jahre Mitglied des Hessischen Landtages (1991 bis 2014). In seiner aktiven politischen Zeit war Wagner außerdem neun Jahre Vorsitzender der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag (2005 bis 2014).
Seit seinem Ausscheiden aus der Politik arbeitet er als Rechtsanwalt. Bei der Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN ist Wagner seit 2018 Vorsitzender. Die Stiftung setzt sich für den Schutz von Menschenrechten und die Solidarität zu allen Opfern von Vertreibung und Genozid ein und verleiht alle zwei Jahre den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis an Einzelpersonen, Initiativen oder Gruppen, die durch ihr Handeln das Verantwortungsbewusstsein gegenüber Menschenrechtsverletzungen durch Völkermord, Vertreibung oder die bewusste Zerstörung nationaler, ethnischer oder religiöser Gruppen schärfen.
Als Vorsitzender der Jury des diesjährigen Preises zeichnet Dr. Christean Wagner den Rumänischen Staatspräsidenten Klaus Werner Iohannis aus.
Zu Klaus Iohannis, Staatspräsident von Rumänien – Preisträger des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises 2023:
Klaus Werner Iohannis wurde am 13. Juni 1959 in Hermannstadt (Sibiu, Rumänien) geboren und gehört der deutschen Minderheit der Siebenbürger Sachsen in Rumänien an. Nach seinem Physikstudium war er Lehrer und Schulrat am traditionsreichen Brukenthal-Gymnasium in seiner Heimatstadt. Politisch engagierte er sich beim Aufbau des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien (DFDR), das sich um die Belange der deutschen Minderheit in Rumänien kümmert. Das DFDR stellte Iohannis als Kandidaten für das Bürgermeisteramt in Hermannstadt auf. Als Stadtoberhaupt war er von 2000 bis 2014 aktiv und wirkte parteiübergreifend für alle Bürger der Stadt. Während seiner Amtszeit erreichte er u.a., dass Hermannstadt 2007 zur Kulturhauptstadt Europas erklärt wurde. Zwei Mal wurde er mit über 80 % der Stimmen als Bürgermeister wiedergewählt.
Seit 2014 ist Iohannis Staatspräsident von Rumänien und genießt das Vertrauen der rumänischen Bevölkerungsmehrheit genauso wie das der anderen Minderheiten im Land. Für seinen Einsatz für ein Zusammenarbeiten aller Staaten und Völker in einem vereinten Europa und sein großes Engagement für demokratische Werte wird er auch im Ausland sehr geschätzt. Darüber hinaus hat er sich für die Stärkung der Beziehungen Rumäniens zur Europäischen Union und zur NATO eingesetzt und den Kampf gegen Korruption und politische Einflussnahme auf die Justiz zu seinen Themen gemacht.
Klaus Iohannis wurde mit mehreren internationalen Auszeichnungen geehrt, darunter die Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und der Internationale Karlspreis zu Aachen. In diesem Jahr erhält er den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis.
Staatspräsident Klaus Iohannis im Gespräch zur Verleihung des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises.
Zu Jean-Claude Juncker, ehemaliger Präsident der Europäischen Kommunikation – Laudator für den Preisträger des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises 2023:
Jean-Claude Juncker wurde am 9. Dezember 1954 in Redange (Luxemburg) geboren. In seiner politischen Laufbahn bekleidete er schon mehrere Ämter in der luxemburgischen Regierung, bevor er von 1995 bis 2013 Premierminister des Großherzogtums war. Von 2014 bis 2019 war er Präsident der Europäischen Kommission. In diesem Amt war Juncker für die Festlegung der Agenda der Europäischen Union verantwortlich und leitete die Exekutive der EU. Er spielte eine Schlüsselrolle bei der Aushandlung wichtiger EU-Politiken, darunter die Reaktion der EU auf die griechische Schuldenkrise und die Brexit-Verhandlungen. Juncker setzte sich außerdem für eine Stärkung der Wirtschafts- und Währungspolitik der EU und für eine größere politische und wirtschaftliche Einheit der EU-Mitgliedstaaten ein. Für seine Führungsqualitäten und sein Engagement für die Europäische Union wurde er mehrfach ausgezeichnet und genießt in ganz Europa ein hohes Ansehen.