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Franz-Werfel-Menschenrechtspreis 2014 für Rick Ostermann

Am Sonntag, den 2. November 2014,

wird der Regisseur und Drehbuchautor
Rick Ostermann

um 12 Uhr in der Frankfurter Paulskirche

mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis
der Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN ausgezeichnet.

Die Laudatio auf den Preisträger hält der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments
Dr. Klaus Hänsch,

die Begrüßung erfolgt durch die Vorsitzende der Stiftung
Erika Steinbach MdB,

für die Stadt Frankfurt spricht Stadtrat
Markus Frank.

Die Jury des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises würdigt mit der Preisverleihung den Regisseur und Drehbuchautor Rick Ostermann für dessen Drama "Wolfskinder". Anrührend, feinfühlig und gleichermaßen ausdrucksstark thematisiert der Film das erschütternde Schicksal dieser Kinder, dem in der Öffentlichkeit bisher wenig Aufmerksamkeit zuteilgeworden ist: In den Wirren zum Ende des Zweiten Weltkrieges verloren tausende Kinder ihre Eltern und Familien. Entwurzelt und ohne jegliche Fürsorge mussten sie vor der heranrückenden Roten Armee fliehen. Auf sich allein gestellt wurden ihnen Entscheidungen abverlangt, die niemals ein Kind sollte treffen müssen. Der tägliche Überlebenskampf raubte ihnen die Kindheit.

Dem 1978 geborenen Rick Ostermann gelingt es beeindruckend, das Schicksal der Wolfskinder in einen Spielfilm umzusetzen. Gewalt und Tod, aber auch Freundschaft und Zusammenhalt zeigt er vor der gewaltigen Kulisse der nahezu unberührten Natur Litauens.

Mit der Preisverleihung macht die Jury auf die ungebrochene Aktualität dieser außergewöhnlichen, doch tausendfach erlittenen Geschichte aufmerksam: die Schicksale von Kindern in den weltweiten Kriegsgebieten. Es sind die Kleinsten, die oftmals das größte Leid – Flucht, Vertreibung, Entwurzelung – zu ertragen haben, ohne jedoch Gehör in der Öffentlichkeit zu finden.

Der Franz-Werfel-Menschenrechtspreis wird an Einzelpersonen, Initiativen oder Gruppen verliehen, die sich gegen die Verletzung von Menschenrechten durch Völkermord, Vertreibung und die bewusste Zerstörung nationaler, ethnischer, rassischer oder religröser Gruppen gewandt haben. Der Preis wird in der Regel alle zwei Jahre verliehen. Er ist mit 10.000 € dotiert. Die Auszeichnung ist benannt nach dem großen Schriftsteller Franz Werfel (1890 - 1945), der mit seinem Roman "Die 40 Tage des Musa Dagh" die Vertreibung der Armenier aus der Türkei und den Genozid an den Armeniern eindringlich, wirkungsvoll und mit großer künstlerischer Gestaltungskraft dargestellt hat.