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Erinnerung an Peter Glotz († 25. August 2005)

Zum zehnten Todestag des Mitvorsitzenden der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen (ZgV) Prof. Dr. Peter Glotz am 25. August 2015 erklärt die ZgV-Vorsitzende der Erika Steinbach MdB:

Vor zehn Jahren, am 25. August 2005, verstarb ein wichtiger Mitstreiter unseres Zentrum gegen Vertreibungen: Prof. Dr. Peter Glotz.

1939 im böhmischen Eger geboren und von dort 1945 nach Nordbayern vertrieben, SPD-Politiker, Publizist, Mitinitiator unserer Stiftung und deren Co-Vorsitzender bis zu seinem Tode.

Peter Glotz hat in seiner fünfjährigen Tätigkeit für das ZgV, aber auch schon während der Aufbauphase wichtige Impulse für die Stiftungsarbeit geliefert. Sein Wirken hat das ZgV und seine Ziele grenzüberschreitend bekannt gemacht. Sein Engagement gegen das Unrecht der Vertreibungen, seine Ablehnung jedweder Kollektivschuld-Theorien und sein erfolgreicher Einsatz dafür, die Stiftung in der Mitte der Gesellschaft zu verankern, entsprangen seiner inneren Überzeugung. Immer wieder hat er gegen Anfeindungen das Wort sehr energisch erhoben.  

 Mit seinem Buch „Die Vertreibung“ ist es ihm gelungen, einer breiten Leserschaft die historischen Zusammenhänge nahezubringen, die zur Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei führten. Deutlich bezeichnete er sämtliche Vertreibungen als Menschenrechtsverletzungen, die niemals durch andere, vorausgegangene Verbrechen zur rechtfertigen seien, und beklagte das Schicksal vertriebener europäischer Völker und der vertriebenen Deutschen.

Auch ihm, der den überparteilichen politischen Diskurs über und für die Ziele des ZgV stets gesucht hat und zu überzeugen wusste, ist es mit zu verdanken, dass wir heute eine Bundesstiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ und einen nationalen Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung haben.

Wir vermissen ihn, ich vermisse ihn – als engagierten, wahrhaften Versöhner und als Freund.