Die erste Station ist
Friedrichshafen
Landratsamt Bodenseekreis
Albrechtstr. 75
88045 Friedrichshafen
vom 20. Juni bis zum 13. Juli 2010
Öffnungszeiten:
Montag - Freitag 8.00 - 17.00 Uhr
Eintritt: frei.
Weitere Stationen:
Magdeburg
im Landtag von Sachsen-Anhalt
Domplatz 6 - 9
39104 Magdeburg
vom 20. Juli bis zum 28. August 2010
Öffnungszeiten:
Montag - Freitag 8.00 - 18.00 Uhr
Eintritt: frei
Schwerin
im Schleswig-Holstein-Haus
Puschkinstr. 12
19055 Schwerin
vom 03. September bis zum 24. Oktober 2010
Öffnungszeiten:
Montag - Sonntag 10.00 - 18.00 Uhr
Information zur Ausstellung
Die Ausstellung zeigt Schicksale von Flucht und Vertreibung und durchmisst zeitlich und räumlich das Europa des 20. Jahrhunderts. Eine chronologische Linie bietet einen Überblick über die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Flucht, Vertreibung und Genozid im 20. Jahrhundert. Diese Ereignisse werden jeweils in ihrem historischen Kontext behandelt. Neben den menschlichen Tragödien werden auch die kulturellen Verluste dargestellt. Zeitzeugenberichte reflektieren europäische Einzelschicksale.
Als Hauptursache für Vertreibungen ethnischer Gruppen und Minderheiten gilt vor allem die Idee des ethnisch homogenen Nationalstaates. Menschen wurden auf den Weg gezwungen oder vernichtet, weil sich Staaten davon eine Frieden fördernde Wirkung versprachen oder weil diese Gruppen gewaltsamen Hegemonialansprüchen im Weg standen. Rassismus und Antisemitismus waren unabhängig vom Nationalismus eigene Motive für Vertreibung und Vernichtung.
Die unterschiedlichen Beweggründe und Rahmenbedingungen für Vertreibungen werden am Beispiel folgender Schicksale sichtbar gemacht:
1915/1916
Der Völkermord an den Armeniern
1922/23
Vertreibung, Massaker und nachträgliche völkerrechtliche Legitimierung von "Bevölkerungsaustausch": Der Lausanner Vertrag und die Folgen für Griechen und Türken
Ab 1933
Die Vertreibung der Juden Europas als "Baustein des Holocaust"
1939/40 bis 1944/47
Die Umsiedlung der West-Karelier
1939 bis 1949
Zwangsumsiedlungen, Vertreibungen und Deportationen der Polen, der Balten und der Ukrainer
1945 bis 1946
Die Vertreibung der Ungarn aus der Tschechoslowakei
1944 bis 1946/48
Die Vertreibung und Verschleppung der Deutschen am Ende des Zweiten Welt-kriegs
1944 ff.
Die Vertreibung der Italiener aus Jugoslawien
1963/1964 und 1974
Vertreibungen als Folge des Zypern-Konfliktes
1990er Jahre
Kriege und Vertreibungen im ehemaligen Jugoslawien: Das Beispiel Bosnien und Herzegowina
Ausstellungskonzeption und Realisierung: Katharina Klotz, Doris Müller-Toovey (Klotz/Müller-Toovey GbR, Berlin) und Wilfried Rogasch.
Veranstalter: Bund der Vertriebenen in Zusammenarbeit mit der Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN.