Aktuelles

Die Wanderausstellung

"Erzwungene Wege
Flucht und Vertreibung
im Europa des 20. Jahrhunderts"
wird
am Sonntag, 17. Juni 2007
um 11.00 Uhr

in der Paulskirche zu Frankfurt am Main


im Rahmen der feierlichen Verleihung des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises an den ungarischen Schriftsteller und Essayisten György Konrád durch den Präsidenten des Hessischen Landtags Norbert Kartmann eröffnet.

Für die Presse bieten wir eine Vorbesichtigung der Ausstellung

am Samstag, 16. Juni 2007
um 18.00 Uhr in der Paulskirche


an. Anmeldung bei unserem Organisationsbüro unter der Telefon-Nr.: 0228 / 81007-49.

Zur Ausstellung:
Die Wanderausstellung basiert auf der Ausstellung gleichen Namens, die vom 10. August bis 29. Oktober 2006 in Berliner Kronprinzenpalais gezeigt wurde und mit über 60.000 Besuchern davon 130 Schulklassen überaus erfolgreich war.

Ausstellungskonzeption und Realisierung übernahmen wieder Katharina Klotz, Doris Müller-Toovey (Klotz/Müller-Toovey GbR, Berlin) und Wilfried Rogasch. Veranstalter sind der Bund der Vertriebenen in Zusammenarbeit mit der Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN.

Die Ausstellung zeigt Schicksale von Flucht und Vertreibung und durchmisst zeitlich und räumlich das Europa des 20. Jahrhunderts. Eine chronologische Linie bietet einen Überblick über die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Flucht, Vertreibung und Genozid im 20. Jahrhundert. Diese Ereignisse werden jeweils in ihrem historischen Kontext behandelt. Neben den menschlichen Tragödien werden auch die kulturellen Verluste dargestellt. Zeitzeugenberichte reflektieren europäische Einzelschicksale.

Als Hauptursache für Vertreibungen ethnischer Gruppen und Minderheiten steht vor allem die Idee des ethnisch homogenen Nationalstaates. Menschen wurden auf den Weg gezwungen oder vernichtet, weil sich Staaten davon eine Frieden fördernde Wirkung versprachen oder weil diese Gruppen gewaltsamen Hegemonialansprüchen im Weg standen. Rassismus und Antisemitismus waren unabhängig vom Nationalismus eigene Motive für Vertreibung und Vernichtung.

Die unterschiedlichen Beweggründe und Rahmenbedingungen für Vertreibungen werden am Beispiel folgender Schicksale sichtbar gemacht:

- 1912/13 Der Zerfall des Osmanischen Reiches

- 1915/1916 Der Völkermord an den Armeniern

- 1922/23 Der Bevölkerungsaustausch von Griechen und Türken

- Ab 1933 Die Vertreibung der Juden in Deutschland: Der Beginn des Holocaust

- 1939/40 bis 1944/47 Die Umsiedlung der Finnischen Karelier

- 1939 bis 1949 Zwangsumsiedlungen, Vertreibungen und Deportationen der Polen, der Ukrainer und im Baltikum

- 1940 bis 1947 Vertreibung von Ungarn und aus Ungarn

- 1944 bis 1946/48 Die Vertreibung und Verschleppung der Deutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges

- 1945 bis 1954 Die Vertreibung der Italiener am Ende des Zweiten Weltkrieges

- 1963/1964 und 1974 Der Zypern-Konflikt

- 1990er Jahre Kriege und Vertreibungen im ehemaligen Jugoslawien: Das Beispiel Bosnien und Herzegowina

Veranstaltungsort
Paulskirche, Frankfurt am Main

Eintritt frei

Austellungsdauer

18.6.2007 bis Ende Juli 2007

Öffnungszeiten
täglich
von 10 bis 17 Uhr