Auf Einladung der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen diskutieren Journalisten von führenden meinungsbildenden Medien am 28. Juni um 19.30 im Opernpalais, Unter den Linden 5, in 10117 Berlin über das Thema "Die Vertreibung der Deutschen im Spiegel journalistischer Generationen". Die Einführung hält Prof. Ernst Cramer, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer Stiftung. Dazu erklären die Vorsitzenden der Stiftung, Erika Steinbach, MdB und Prof. Dr. Peter Glotz:
Die Vertreibung der Deutschen im Spiegel journalistischer Generationen - ein Thema, das nicht nur mit vielen Emotionen belastet ist, sondern auch viele Problembereiche berührt. Deutsche als Opfer oder Deutsche als Täter? Mitleid für die Vertriebenen oder gerechte Strafe? Welches Bild zeichnet die Presse? Welche Verantwortung trägt der einzelne Journalist, der hier im wahrsten Sinne des Wortes "Meinung bildet"? Ist die Vertreibung der Deutschen heute noch ein Thema, dessen sich Journalisten widmen sollten? Oder ist es ausschließlich für die Historiker reserviert?
Generationen von Journalisten haben in Deutschland über die Vertreibung der Deutschen berichtet. Und Redakteure der Erlebnisgeneration hatten dabei noch anderes zu sagen, als diejenigen, die das Thema mit einem zeitlichen Abstand behandelten. Wer Not, Elend und die Folgen von Gewalt unmittelbar miterlebt, nimmt auch anders Anteil. Das Thema hat einst breiten Raum in den Medien eingenommen, wurde ideologisiert und für parteipolitische Zwecke benutzt.
Vor wenigen Wochen hat sich die Europäische Union erweitert. Wie geht man vor diesem Hintergrund mit den Emotionen und der historischen Wahrheit um? Die Vertreibung der Deutschen ist vor allem im Verhältnis zu Polen und Tschechien für die Medien wieder ein aktuelles Thema geworden.
Unter der Leitung von Henning Krumrey (Focus) diskutieren Thomas Baumann (ARD-Hauptstadtstudio), Dr. Christoph von Marschall (Der Tagesspiegel), Dr. Reinhard Müller (Frankfurter Allgemeine Zeitung) Dr. Gustav Seibt (Süddeutsche Zeitung) und Prof. Dr. Peter Glotz. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, die Grundlagen und Hintergründe von Vertreibungen zu erforschen und dazu beizutragen, dass Vertreibungen weltweit geächtet werden.