Aktuelles

Ausstellung der Stiftung ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN "Die Gerufenen"

Das ZENTRUM GEGEN VERTREIBUNGEN eröffnet am 16. Juli 2009 im

Kronprinzenpalais
Unter den Linden 3
10117 Berlin

eine Ausstellung zum Thema Deutsches Leben in Mittel- und Osteuropa.

Die Ausstellung ist vom 16. Juli bis 30. August täglich von 10 bis 20 Uhr zu sehen und zeigt die Besiedlung Mittel- Ost- und Südosteuropas durch Deutsche.

Die deutsche Ostsiedlung begann im Mittelalter. Zu ihren Pionieren gehörten die Mönchsorden, insbesondere die Zisterzienser. Bauern, Kaufleute und Handwerker wurden von Herrschern oder lokalen Grundherren angeworben. Strukturschwache Gebiete sollten durch neue Bewohner gefördert, Grenzen gesichert werden. Weitreichende Privilegien dienten als Anreiz. Unterschiedliche Motive bewegten die Menschen dazu, die Heimat zu verlassen und in der Ferne ihr Glück zu suchen. Gezeigt werden wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklungen, die zur Einwanderung reizten, von den Siedlern angestoßen oder verstärkt wurden.

Geographisch gelangt halb Europa in den Blick: von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer und vom Böhmerwald bis zum Kaukasus. Es werden Siedlungsgebiete vorgestellt, in denen Deutsche gemeinsam mit anderen Völkern lebten und die nicht zum 1871 begründeten Deutschen Reich gehörten.

Dargestellt wird eine Zeitspanne von 800 Jahren anhand von Themenschwerpunkten. Diese sind:

Böhmen-Mähren
Bäderkultur – Die Ressource Wald

Baltikum
Adel – Städtische Wirtschaft – Universität Dorpat

Westkarpaten
Städte der Zips – Miteinander leben in Pressburg – Bergbau

Siebenbürgen
Bäuerlicher Reichtum – Kirchenburgen – Gottschee

Donauraum
Land- und Viehwirtschaft – Normierte Kolonisation

£ódz – Wolhynien – Litauen
Textilindustrie – Eisenbahnbau

Galizien – Bukowina
Innere Mission – Nationale und religiöse Toleranz

Schwarzmeer – Bessarabien – Wolga
Landwirtschaft – Religion & Bildung – Städtisches Leben

In den Siedlungsgebieten entstand eine Vielfalt an städtischen und ländlichen Lebensformen. In den multiethnischen Städten und Landstrichen lebten unterschiedliche Völker, ethnische und religiöse Gruppen über einen langen Zeitraum friedlich zusammen. Deutsches Leben in den vorgestellten Regionen ist heute weitgehend Vergangenheit.